Wandergruppe am kurfürstlichen Brunnen der Lucasmühle 
 Wandergruppe am kurfürstlichen Brunnen der Lucasmühle
Foto: Oswald Senner

Mülheim-Kärlich. Wenn es auf den Winter zugeht, kommen die Boote des Yacht-Club Rhein-Mosel e.V. Koblenz aus dem Wasser. Die Wanderfreunde des Clubs treffen sich dann zu kleinen Wanderungen, bei denen sie auch die Geschichte der Orte und ihrer historischen Begebenheiten kennen lernen, wie z. B. im Stadtmuseum in Mülheim-Kärlich.

Bernd Hofmann und seine Frau Helene, die in Mülheim-Kärlich eine Turnergruppe des DRK leitet, hatten zu einer Wanderung zur Lucasmühle und dem Regenrückhaltebecken mit dem Vorsitzenden der Museumsfreunde, Oswald Senner, eingeladen. Vorgestellt wurde im Hof der Lucasmühle der Basaltbrunnen aus dem ehemaligen Landschaftsgarten der Trierer Kurfürsten, der sich von Mülheim und Kärlich bis an die Gemarkungsgrenze nach Bassenheim, die Flur „Heuwagen“ erstreckte. Die Lucasmühle war eine „Kurfürstliche Schleifmühle“ aus dem 17. Jahrhundert, die die Antriebskraft des Wassers am Mülheimer Bach nicht nur zum Mahlen von Getreide, sondern auch zur Ölgewinnung und zum Schleifen metallischer Gegenstände nutzte. Darüber hinaus befand sich im Gebiet der Mühle zu Beginn des 18. Jh. eine Orangerie, in der exotische Pflanzen überwintern konnten. Hinter der Lucasmühle befindet sich heute ein Weiher, der zu kurfürstlicher Zeit mit dem heutigen Regenrückhaltebecken eine Einheit bildete und zur Fischzucht diente.
Beeindruckt waren die Teilnehmer von der anschließenden Besichtigung der Museumsräume. Bims- und Tonindustrie dokumentieren, womit die Menschen in der Umgebung beschäftigt waren und wovon sie lebten. Das begann schon in der Römerzeit, als die am Rhein lagernden römischen Soldaten Cäsars in der Kärlicher Flur „Am Guten Mann“ ein florierende Keramikproduktion betrieben, deren Produkte über Rhein und Mosel exportiert wurden. Entdeckt wurden zehn Brennöfen bei der Errichtung des heute zu Weißenthurm gehörenden Industriegebietes entlang der Hafenstraße. Keramikprodukte aus diesem Gebiet und Malereien auf gebrannten Tonscherben und Putzstücken beeindrucken noch heute. In die eigene Schulzeit versetzt wurden die Wanderfreunde bei der Besichtigung des historischen Schulraumes.
Herr Senner, Vorsitzender der Freunde des Stadtmuseums, hat diesen Bericht über die Wanderung für die Beilage "Wir von hier" der RZ verfasst.

 

Wandergruppe im Stadtmuseum Mülheim Kärlich 
 Wandergruppe im Stadtmuseum Mülheim-Kärlich
Foto: Oswald Senner