Jährlich wird in den Niederlanden auf Ijssel- und Markermeer eine Regattaserie ausgetragen, an der vor allem seegehende Yachten teilnehmen. Über die Saison verteilt finden das Flevo-Race, der Köln-Cup, der NRW-Cup, der DYC-Cup sowie der Pott-Cup statt. Letzterer liegt meist am 2. Septemberwochenende und wird von der Sportschiffer Gilde Westfalen e.V., Bochum, auf dem Ijsselmeer ausgerichtet.

 

Zielgruppe der Regattaserie und damit auch der Pott Regatta sind Segler, die auch ohne den Besitz einer „Rennziege“ bzw. eines Schiffes einer Regattaklasse gerne unter regulären Wettkampfbedingungen segeln. Da unterschiedliche Schiffe gegeneinander antreten, wird die Vergleichbarkeit entweder über die ORC-Vermessung oder über das Yardsticksystem hergestellt. Beide Gruppen segeln auf der gleichen Regattabahn, werden aber getrennt gewertet. In diesem Jahr nahmen zwei Mannschaften aus dem YCRM mit ihren Schiffen in der Yardstick Gruppe teil (Helmut Becker und Crew auf seiner Dehler Optima 830 sowie Andreas Mengen und Crew auf seiner Bavaria Cruiser 32).

Beim „Pott“ werden Freitag zunächst zwei Wettfahrten vor Enkhuizen als Up- and Down Kurse ausgesegelt, abends erholt man sich beim gemeinsamen Bier auf der Pier im Oude Haven in Enkhuizen. Dort sind Liegelätze für die Regattateilnehmer reserviert. Samstag erfolgt die dritte Wettfahrt als „Langfahrt“, bei der die Teilnehmer das Ijsselmeer nach einer Startkreuz vor Enkhuizen von West nach Ost überqueren um, auf der Ostseite angekommen, bei Urk nach Runden einer Bahnmarke in das Ziel einzulaufen. Mit einer vierten Wettfahrt vor Urk (Up- and Down) endet das Regattaprogramm. Alle Teilnehmer laufen dann gemeinsam in den Ketelhaven an der Ostseite des Ijsselmeers ein, wo am Abend eine Veranstaltung mit Siegerehrung, viel Musik und guter Laune die Pott-Regatta abrundet. Es wird also durchaus ordentlich gesegelt beim „Pott“, alleine die Wettfahrten machen gut 80 Seemeilen aus, An- und Abreise nicht mitgerechnet.


Die 4 Wettfahrten der Pott-Regatta im Überblick

Auch in diesem Jahr konnten alle Wettfahrten und das Rahmenprogramm nach Plan durchgeführt werden, wobei die Wetterbedingungen mit viel Sonne und Wind im Mittel 3-4 Bft. mit gutem Gewissen als perfekt bezeichnet werden können. Insbesondere die Langfahrt am Samstag (3. Wettfahrt) war ein tolles Erlebnis, wenn um die 30 Yachten größtenteils mit Gennaker oder Spinnaker auf einem langen Schlag bei perfekter Sonne und 4 Bft. um die besten Positionen kämpfen. Die Stimmung unter den Teilnehmern war sportlich ambitioniert und sehr kameradschaftlich zugleich. Besonders ausgelassen konnte am Samstagabend Helmut Becker mit seiner Crew bestehend aus Bernhard Merkenich (SCLM), Jörg Hinkel und Jörg Koch (beide PSVK) feiern: In der Yardstick Gruppe belegten Sie den ersten Platz und bringen so den Wanderpreis der SSGW in den YCRM. „Nächstes Jahr sind wir wieder dabei!“ – Sie auch? Wir können die Teilnahme an dieser besonderen Veranstaltung für Regattasegler auf seegehenden Yachten nur empfehlen.

Die Crew der Optima 830 hält schon mal nach dem Siegerpokal Ausschau


Auf dem Weg zur Lee-Tonne


Kurz vor dem Start zur dritten Wettfahrt (v.l.n.r.): Dehler Optima 830, Dehler 29 und Bavaria Cruiser 32. Die Cruiser 32 befreit sich nach einem Frühstart. Die Dehler 29 versäumt dies und wird disqualifiziert.


Die Bahnmarke voraus: Konzentration kurz vor dem Manöver


Bei idealen Bedingungen macht der lange Schlag Freude, der speed stimmt.


Bei halbem Wind und 4 Bft. ist das Ijsselmeer schnell überquert, von Enkhuizen bis Urk geht es in rund zwei Stunden.


Mit Appeltaart belohnt man sich nach einem anstrengenden Wettfahrttag - typisch niederländisch


Voller Körpereinsatz für den Sieg: Jedes Kilo an der Kreuz auf die hohe Kante – und wenn nötig auch darüber hinaus. Die Crew der Optima 830 kennt keine Gnade.


Die gut gelaunten Sieger der Yardstick Gruppe bei der Siegerehrung