WhatsApp Image 2016 10 13 at 20.35.33 2Tag 1: Anreise

Die Saison ist zwar quasi vorbei, doch die Vorfreude ist dafür umso größer: es steht mal wieder Nautic Young Stars an, die größte Dickschiff-Regatta für Jugendliche. Wir sind fast mit der gleichen Crew für den Yacht-Club Rhein-Mosel dabei wie im letzten Jahr, diesmal aber mit einem Mann mehr: Annabelle ,Louis, Jonas, Pierre, Luca, Jonas, Moritz, Leon und als Betreuer Maren und Wolfgang.

Wir haben 9 Uhr morgens und ausnahmsweise finden wir diese Uhrzeit mal ganz angenehm ;)
Treffpunkt ist unser Verein und wir verladen schnell alles in den VW Bus, der uns freundlicherweise mal wieder von Mark Scherhag zur Verfügung gestellt wurde.
Zunächst geht es Richtung Nirgendwo bzw. Melle, wo wir Maren auf gabeln. Wolfgang wird seinem Bildungsauftrag gerecht und Moritz darf für einige Stunden VW Bus fahren. Wir machen unabsichtlich eine kleine Stadtrundfahrt in Hamburg, bevor es dann zum Hauptbahnhof Oldenburg in Holstein geht, wo Leon auf uns wartet. Von dort aus fahren wir dann endlich zu unserem eigentlichem Ziel: Heiligenhafen. Wir teilen uns schnell auf und das Schiff ist in kurzer Zeit beladen. Währenddessen findet die Bootsübergabe statt, wobei unser Einräumen eventuell ein klein wenig gestört hat. Allerdings stellt Wolfgang dabei zu seinem Schreck fest, dass nur kleine Töpfe an Bord sind. Aber dieses Problem können wir Dank hilfsbereitem Vercharterer schnell klären.

 

 

WhatsApp Image 2016 10 14 at 14.47.26 1Tag 2: Kultur

Wir stehen etwas später als gewöhnlich auf, da es sieben Windstärken sind. Nach einem gemütlichen Frühstück entscheiden wir, dass wir heute erst mal nicht mehr raus fahren, da der Wind gegen Abend auch noch weiter zunehmen soll. Also steht ein Hafentag an. Da aber niemand einen ganzen Tag im Schiff sitzen will, geht es ins eine Stunde entfernte Lübeck. Annabelle fährt uns mit dem VW Bus sicher dort hin und parkt diesen millimetergenau ein. Wir schauen uns die Altstadt an, besteigen einen Kirchturm, von dem man einen super Ausblick über Lübeck hat und machen ein Gruppenfoto vor dem berühmten Holstentor. Zum Mittag essen wir leckere Burger und kaufen natürlich auch noch Marzipan.

Im Anschluss geht es noch nach Travemünde, denn da können wir uns für die „Internationale deutsche Jugendmeisterschaft“ im nächsten Jahr schon mal etwas umschauen. Wir fahren mit der Fähre auf die andere Hafenseite und gucken uns den Hafen an. Anschließend geht es zum Strand, der allerdings eine totale Baustelle ist. Zum Abendessen gibt es äußerst leckere Curry Wurst, die Wolfgang von Koblenz mitgebracht hat.

 

WhatsApp Image 2016 10 13 at 20.35.34 2Tag 3: Regatta

Heute ist es endlich soweit, wir dürfen Regatta segeln! Dieses Jahr sind wir auch pünktlich um neun Uhr bei der Steuermannsbesprechung anwesend. Der Start wird allerdings erst mal um eine Stunde nach hinten verlegt, da der Wind immer noch 7-8 Bft beträgt.

Wir laufen aber schon mal aus, da wir ja am Vortag nicht üben konnten. Das Ablegemanöver funktioniert reibungslos, Pierre steuert unser Schiff „Galaxy“ mit 46 Fuß sicher aus der Box. Dann geht es durch den Tonnenstrich raus auf die Ostsee. Dort übernimmt Moritz das Steuer und es werden die ersten Manöver gefahren. Trotz des echt starken Windes laufen diese auch ganz gut. Da der Wind allerdings auf 40 Knoten ansteigt, verschiebt die Regattaleitung den Start erneut. Doch als für kurze Zeit „nur“ noch 30 Knoten gemessen werden, können wir endlich starten.
Wir entscheiden uns für die Tonne und starten von dort aus wirklich gut. Als Erster geht's in Richtung Tonne, aber aufgrund der Windstärke mit zwei Reffs im Groß. Soweit läuft auch alles glatt, bis es zur ersten Halse kommt. Dabei springt die Großschot aus der Rolle heraus und klemmt sich fest. Es geht gar nichts mehr und wir müssen zähneknirschend die Hälfte des Feldes vorbei lassen, bis wir endlich mit roher Gewalt und Hilfe einer weiteren Leine diese verflixte Großschot befreien können.
Tja, Shit happens. Aber wir geben uns so leicht natürlich nicht geschlagen und starten eine Aufholjagd. Aber erst mal müssen wir uns frei segeln und Kurs auf die nächste Tonne anlegen.
Dort können wir auch schon die ersten zwei Schiffe wieder gut machen, die an der Tonne verhungern.
Auf dem Vorwindkurs übernimmt Louis das Ruder und Moritz kann sich mal ein wenig entspannen und etwas essen. Kurz vor der nächsten Tonne nehmen wir dann beide Reffs aus dem Großsegel, da der Wind etwas nachgelassen hat.
WhatsApp Image 2016 10 15 at 20.51.35Am Wind wird wieder das Steuer übergeben, doch etwas stimmt nicht, da das Ruder blockiert. Nach kurzem Überlegen fällt uns auf, dass - warum auch immer - der Autopilot an ist! Nachdem wir auch diesen besiegt haben, holen wir schon die nächsten beiden Schiffe auf der Kreuz ein, denn unser Schiff läuft sogar am Wind gute 8 bis 9 Knoten.
Auf dem Weg ins Ziel gelingt es uns noch, ein weiteres Schiff (eine X Yacht) zu überholen. Nachdem wir durchs Ziel gegangen sind, holen wir die Fock rein und es gibt Glühwein und Kakaopause.
Zu unserem Bedauern gibt die Wettfahrtleitung bekannt, dass es heute keinen weiteren Lauf mehr geben wird. Aber auch das ist kein Problem, denn unser Captain Wolfgang hat ein Alternativprogramm auf Lager. Es werden „Mann über Bord“-Manöver geübt. Jeder darf und soll dieses mal selbst gefahren sein, damit man im Notfall auch weiß, was man tut ;)
Da sich angesichts der Temperaturen von knapp 10 Grad kein Freiwilliger finden lässt, nehmen wir halt einen Fender, der baden gehen muss. Wir üben solange, dass es schon wieder langsam beginnt dunkel zu werden und außer uns ist auch niemand mehr draußen.
Daher und weil es immer kälter wird, beschließen wir, auch zurück in den Hafen zu fahren.
Pierre übernimmt das Ruder und fährt wieder sicher das Boxenmanöver.

Die Siegerehrung ist für 21 Uhr angesetzt. Da wir als letzter in den Hafen kommen wird nur noch zu Abend gegessen und es geht zur Siegerehrung. Daher ist auch der ein oder andere noch in Jogginghose oder sogar noch im Schwerwetterzeug unterwegs.
Dort angekommen, warten wir gespannt auf die Platzierung. Es wird bekanntgeben, dass von 38 Schiffen 35 Schiffe gewertet worden sind und Felix, der Organisator, beginnt mit der Aufzählung. Nachdem wir bis Platz 15 immer noch nicht genannt worden sind, bekommt der ein oder andere es schon mit der Angst zu tun, dass wir vielleicht einen Frühstart hingelegt haben könnten.
Als das Team Rhein Mosel aber dann auf Platz 8 auf die Bühne gebeten wird, können wir es kaum glauben und sind überglücklich, da niemand mehr nach der Aktion mit der Großschot mit einer solchen Platzierung gerechnet hätte!

 

WhatsApp Image 2016 10 13 at 20.35.33 3Tag 4: Nebel

Am Vorabend haben wir leider entschieden, um 8 Uhr auszulaufen, was ja mal so gar nicht unserer normalen Zeit entspricht, aber wir sind ja auch nicht zum Schlafen hier, sondern zum Segeln ;)! Trotzdem gelingt uns diese Uhrzeit nicht so ganz und wir laufen etwas später aus …, ja, es war eventuell neun Uhr.

Aber wir sind eine der wenigen Crews, die überhaupt bei dem Wetter noch mal raus fahren. Bei 3 Bft und Nebel, Regen und 9 Grad geht es Richtung Nordtonne, die wir gestern auch schon gerundet haben.
Irgendwie ist das ziemlich ungewohnt, wenn das Schiff nur leichte Krängung hat und es nicht ballert. Naja, auch mal eine Abwechslung. Dafür segeln wir Butterfly.
Um kurz nach 12 Uhr geht’s zum Schiff auftanken, bevor wir wieder in die Box fahren.
Im Anschluss wird alles schnell verpackt und es gibt noch einmal Mittagessen auf dem Schiff. Wir sind sogar um halb drei fertig, allerdings müssen wir leider bis halb 4 warten, bis wir das Schiff übergeben können. Daher machen wir noch einen kleinen Abstecher zur Fischhalle. Danach geht es aber wieder Richtung Heimat.

Abschließend können wir wieder einmal sagen, dass es zwar sehr kalt war, es uns aber wieder super viel Spaß gemacht hat! Dass wir dazu auch noch mit dem achten Platz von 35 Booten eine richtig starke Platzierung hingelegt haben, macht das Ganze nochmal viel besser. Natürlich ärgert uns die Aktion mit der Großschot immer noch, aber trotzdem können wir sehr zufrieden wieder nach Hause fahren.
WhatsApp Image 2016 10 14 at 17.51.42Alles im allem ist Nautic Young Stars immer wieder eine coole Möglichkeit für uns Jugendliche in solch einem Alter, so große Schiffe segeln zu können.
Wir bedanken uns natürlich wieder vor allem bei Wolfgang, der als eigentlicher Skipper für uns die Verantwortung übernommen hat und dies so überhaupt immer möglich macht. Aber auch bei Maren für die mentale Unterstützung von Wolfgang, die doch nötig ist.
Bei Mark Scherhag müssen wir uns selbstverständlich auch wieder für den VW Bus bedanken und last but not least auch bei unserem Verein für die Unterstützung.
Wir wünschen allen einen schönen Saisonabschluss, denn wir hatten wie jedes Mal mit Nautic Young Stars einen. :)


Moritz Bartz

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