Bericht geschrieben von Louis Zydek

Die Anreise

WhatsApp Image 2018 04 05 at 19.20.53 3 AndereDie Reise von Luca und mir (Louis) begann bereits am Samstag den 31. März in Kiel, um die kommende Woche gemütlicher anzugehen. Bereits dort begrüßte uns das fantastische Ostseewetter mit Schnee und eiskalten Temperaturen. Sonntags fuhren wir endlich nach Eckernförde in den SCE, angekommen trafen wir unseren Trainer für die Woche, Roman Weber. Unser Schiff war nichtmal halb abgeladen und schon nahm Roman die erste Änderungen am Boot vor —> nach zwei Stunden war es dann geschafft, das Boot war aufgebaut, durchgetrimmt und bereit zum Trainieren. Nachdem alles fertig war, brachen wir zu unserer Unterkunft, das DLRG-Gästehaus, das nur zwei Minuten Fußweg vom Strand entfernt war, auf. Kurz eingerichtet ging es auch schon wieder zurück in den SCE, um noch ein paar Einzelheiten am Boot zu verbessern. Am späten Nachmittag kamen auch die anderen Segler & Seglerinnen, die die Woche mit uns verbracht haben. Gegen Abend unterhielten wir uns noch bei sonnigem Wetter mit Roman.

Der erste Tag (Montag, 2. April)

Wir standen um acht Uhr auf, frühstückten und ab in den Club. Gut, dass es so warm war und das Hafenbecken leicht zugefroren war. Mit der Zeit kamen auch die restlichen Segler und machten ihre Boote startklar, gegen 11 Uhr begrüßte Roman alle recht herzlich und machte gleichzeitig die Vorbesprechung für den Tag. Luca und ich waren beide erstaunt, wie gut unsere Manöver liefen, da wir das erste mal in der Saison wieder gesegelt sind nach der Winterpause. Als alle draußen waren, gingen wir alle auf den gleichen Bug und wendeten auf Pfiff. Das Ganze machten wir auch unter Spi nur, dass wir dort Spishiften fuhren. Jeden Tag gab es Mittagessen um halb 2 (TIPP: Wer mal in Eckernförde lecker und preiswert Essen will, sollte hier vorbeischauen ;)) und danach wieder raus, um ein paar Übungsregatten zu fahren. Leider hatten wir so gut wie keinen Wind. Wobei wir am besten mit den Umständen zurechtkamen, da wir das einzige Team waren, dass von einem Binnenrevier kam und den wenigen Wind von unserer schönen Mosel gewohnt waren. Somit fuhren wir natürlich zwei erste Plätze. Um 16:30 Uhr segelten wir noch eine kurze Wettfahrt unter Spi in den Hafen. Wie jeden Abend gab es noch eine Nachbesprechung + Videoanalyse, danach installierten wir noch mit Roman eine Action-Cam an unserem Baum, die wir von unserem „Sponsor“ und Trainer Moritz Bartz gestellt bekommen haben. Danke hier an Moritz!

Der Regentag (Dienstag, 3.April)

Vom Bett aus konnten wir aus dem Fenster gucken…die Motivation war schon groß, da es regnete, aber das macht uns Wassersportlern nichts aus. Gemeinsam begaben wir uns wieder in den Club, bauten unsere Boote auf und um 11 Uhr war Besprechung. Auf dem Wasser übten wir Starts, welche bei allen nicht so gut liefen. Mit der Zeit ging es glücklicherweise bei allen besser. Nach dem leckeren Mittagessen wurde es lustiger, da sich jeder Steuermann nach dem 2 Minuten Start die Augen verbinden und das Boot blind segeln sollte. Zum Glück hatte ich meinen „geliebten“ Vorschoter, der uns Heil zur ersten Tonne lotste. Beim Spi fahren durften wir wieder unsere Augen öffnen. Gegen 17 Uhr ging es ab in den Hafen.

Der ….Tag (Mittwoch, 4. April)

1Wie die anderen Tage ging es um 11 Uhr aufs Wasser. Heute war der Wind perfekt, um teils gemütlich Trapez zu segeln. Nachdem alle draußen waren, sahen wir wie ein Team bereits in der Hafeneinfahrt kenterte. Selbstverständlich fragten wir nach, ob alles O.K. ist. Da die beiden es nicht geschafft haben das Boot wieder aufzurichten, sprang ich mit meinem Trockenanzug in die 3°C kalte Ostsee und half dabei das Boot aufzurichten. Währenddessen war ich ziemlich bange um unser Schiff…mein Vorschoter Luca übernahm das Ruder. Nach dieser kleinen Erfrischung konnten wir mit der ersten Übung beginnen. Wir übten „Bootsbeherrschung“, alle fuhren im selben Tempo hintereinander dem Motorboot hinterher, mit einer Bootslänge Abstand. Das ganze wurde nachher auf eine halbe Bootslänge verkürzt. Anfangs lief es nicht so, wie es sich Roman vorgestellt hatte, da es immer wieder Boote gab, die aus der Reihe tanzten. Anschließend legte er 5 Tonnen in einer Reihe aus. Dort
starteten wir mit einem anderen 420er einen Torstart und gingen beide auf am Wind Kurs. Das Ziel war es immer, die perfekte Anlegelinie zur nächsten Tonne zu treffen. Wir trafen die Anlegelinie recht gut, manchmal hatten wir leider ein wenig Überhöhe. Nach einer kurzen Stärkung wollten wir wieder aufs Wasser, aber leider mussten wir feststellen, dass der Wind sich verabschiedet hatte. Doch Roman hatte sich schnell was einfallen lassen und wir machten Musik Start-/StopSpiele, welche uns allen viel Spaß bereitet haben. Als der Wind dann endlich wieder auffrischte, fuhren wir kleine Regatten, mit der Intention Halbwind Spi zu üben. Um das Ganze weiter zu trainieren, segelten wir alle genau so in den Hafen. Dabei zog ich meinen Vorschoter schön durchs Wasser, während er gemütlich im Trapez hing. Ich hingegen blieb die ganze Zeit trocken, bis ich auf der Sliprampe ausrutschte und ins Wasser fiel, was unserem Trainer und den anderen besonders viel Lachen bereitete. Aber wie es so schön heißt…Karma.

Ein Hammer Tag (Donnerstag, 5. April)

2Schon beim Frühstück konnte man Luca und mir die Freude im Gesicht ansehen, denn wir konnten an den Baumkronen sehen, dass heute mal mehr Wind auf uns zukommen wird. Schnell in den Club und das Boot aufgebaut. Das funktionierte bei dem ein oder anderen mehr oder weniger gut…wie man auf dem Foto sieht. Roman maß währenddessen 5 Windstärken. Danke an unseren Hilfstrainer Christopher, der uns seine GoPro als zweite Kamera angeboten hat. Da der Rest noch nicht so weit war, fragten wir, ob wir schon früher aufs Wasser können, da wir nicht warten wollten :P. 20 Minuten später kamen auch die Anderen, außer 2 Boote, da die Teams zu leicht waren. Nun fuhren wir Wenden und Spishiften auf Pfiff. Als wir unter Spi Vorwind segelten gab Roman das Kommando auf Halbwind Spi hochzuluven. Selbst wir hatten mit unserem Gewicht bei diesem Wind Probleme und legten uns auf die Seite, aber hatten es geschafft, das Boot trotz dessen zu halten. Beim zweiten Mal lief das leider nicht so gut, obwohl Luca im Trapez auf der Bordkante balancierte, kippten wir auf die Seite. Ich kletterte schnell auf das Schwert und wir richteten es fix wieder auf. Nach einiger Zeit wurde mir immer kälter, bis ich bemerkte, dass mir beim Kentern, scheinbar der Trocko gerissen war, naja das gehört eben auch dazu. 

3Als sich alle Teams auf dem gleichen Bug unter Halbwind Spi befanden, kam es zwischen uns und einem anderen Boot zu einer unvermeidlichen Berührung…siehe Video. Beide Teams reagierten zum Glück richtig und beide Boote kamen ohne einen Kratzer davon. Unter hoher Geschwindigkeit flogen wir praktisch in den Hafen und aßen zu Mittag. Nun hatte der Wind auch noch auf 6 Windstärken aufgefrischt! Schnell den Trockenanzug gegen den Neoprenanzug getauscht und raus, aber diesmal mit nur 2 weiteren Teams. Zu Anfang wieder Wenden auf Pfiff, bis Roman uns irgendwann einfach hat laufen lassen (yeah :D).

4Es hatte so viel Spaß gemacht, einfach mal einen langen Schlag zu segeln. Nicht nur wir hatten Spaß dabei, sondern auch unsere beiden Begleitboote, uns zuzugucken. Anschließend entschied sich Roman dazu ein Race unter Spi zur ersten Seetonne, die 1,2 Seemeilen entfernt war, zu fahren. Luca und ich waren anfangs sehr skeptisch, ob wir wirklich Shiften fahren sollten…naja wenn wir es hier nicht gemacht hätten, hätten wir es nie gemacht. Die ersten zwei Spishiften liefen sogar ziemlich gut. So langsam merkten wir, dass unsere Kräfte nachließen, aber da waren wir nicht nicht alleine.Doch wir gaben nochmal alles und glitten unter am Wind in den Hafen und kamen eine 1/4 Stunde vor den anderen an. Im Hafen angekommen, musste Luca nochmals zwingender Maßen ins Wasser springen, da wir andernfalls auf der Sliprampe aufgesetzt hätten. Alle waren sich definitiv einig, dass das der beste Tag der Woche war. Die zwei anderen Steuermänner kamen mit blutigen Hände zurück in den Hafen, aber wie man so schön sagt, Verluste gibt´s immer. Nachdem wir aus den nassen Klamotten raus waren, verpackten wir unser Boot ordentlich und befestigten es am Boden für die kommende Nacht.

Der letzte Tag (Freitag, 6. April)

Wie gewohnt standen wir um 8 Uhr auf nur, dass uns heute die Sonnenstrahlen durchs Fenster geweckt hatten. Wir frühstückten gemütlich und fuhren ohne Stress in den Club. Dort bauten wir bei sonnigem Wetter unsere Boote auf und segelten bei angenehmen 2-3 Windstärken raus. Nach 4 spannenden Wettfahrten ging es auch schon wieder in den Hafen. Dort gab es wieder leckeres Essen und zum Schluss noch Eis. Während dem Essen verkündete Roman die Platzierungen, der „Regatta“, wir wurden leider nur Dritter. Danach bauten wir unser Schiff ab und verladeten es auch direkt. 3 Teams machten sich noch am selben Tag auf den Weg zur nächsten Regatta. 

Zum Schluss können wir sagen, dass es eine sehr schöne, lustige, spaßige, lehrreiche und auch an manchen Tagen anstrengende Woche war. Danke an Roman, Christopher, Ansgar, die Gastro des SCE´s und die anderen Eltern drumherum, ohne die es nicht möglich gewesen wäre. Wir konnte einiges Neues mitnehmen und haben auch neue Kontakte geknüpft. Bestimmt sieht man sich auf der ein oder anderen Regatta/Trainingslager wieder! 

Und natürlich ein großen Dank an unsere Eltern, die uns immer unterstützen und uns hoch gefahren wie auch wieder abgeholt haben.

Mit Freundlichen Grüßen,

Louis und Luca. ☺