Die Ranglistenregatta der DYAS an der Mosel 2012, sowie 2. Serie der Rheinland-Pfalz Meisterschaft

Beim Yacht-Club Rhein-Mosel sollte sich mit entscheiden ob die DYAS Klasse den Status einer Meisterschaftsklasse behalten wird. Deshalb kamen 23 Boote zu dieser Mosel Regatta.

Am Samstag wurden drei Läufe gesegelt, die auch zur Rheinland-Pfalz Meisterschaft zählten, denn am Laacher See waren vor vier Wochen schon 17 Boote aus Rheinland-Pfalz drei Läufe gesegelt, nun fehlten noch zwei Läufe um die Meisterschaftsvorrausetzungen zu erfüllen und 16 Boote kamen auch hier aus RLP.


Der erste Start war um 13:20 bei 1-2 Windstärken aus Süd, nicht die ideale Vorraussetzung, da der Wind diagonal zum Fluss wehte (viele Anlieger kaum eine richtige Kreuz) und durch die vorangegangenen Regenfälle hatten die Boote auch mit starker Strömung zu kämpfen.

Im ersten Lauf führten in der ersten Runde souverän die Gäste von der Sailhorse Klasse aus Berlin mit meiner zur Verfügung gestellten DYAS Grizzly ( eine alte Fritzmeyer DYAS mit neuen Segeln). Sie konnten Ihren Vorsprung auf dem zweiten Spigang leider nicht verteidigen.

Unser eigner Start ging sozusagen in die Hose, wir kamen nicht weg, weil Wind im Startbereich immer wieder Aussetzer hatte und wir mussten uns an der ersten Kreuz mit kurzen Schlägen von manchmal nur 10 Metern durch das hintere Mittelfeld schlagen. Beim ersten Spigang konnten wir unser Potential voll ausschöpfen und gewannen fast 500 Meter und hatten an der ersten Leetonne das vordere Drittel fast erreicht.
An der zweiten Kreuz überholten wir zwangsweise die Schweizer Crew Ruesch, da Sie an einer Rampe aufliefen. Sie sicherten sich dadurch den Sonderpreis die "Parkuhr". Vor Wind konnten wir endlich an das vordere Feld aufschließen und erkämpften uns den fünften Platz (der mich laut DYAS Klassen Regel zum Schreiben dieses Berichtes verdonnerte).

2. Lauf
Die Wettfahrtleitung legte die Startlinie dem Wind angepasst schräg, somit waren die Boote an Steuerbord nicht mehr ganz benachteiligt, den der Wind kam, wie schon erwähnt schräg zur Mosel. Diesmal war unser Start nur mittel schlecht, wir mussten uns wieder durch das Feld kämpfen. Jetzt frischte der Wind auf, in Böen bis vier und mit Rechtsdrehern, so dass es eine richtige Kreuz wurde. Der Spinnakerkurs hatte sogar einige Gleitphasen. Nachdem Zieldurchgang als Zweiter; Jens Leicher wurde wieder Erster; kurz an den Steg, den wichtigen Gang zu einem Örtchen erledigen. Dieser Gang wurde versüßt, da Jens mit mehreren Bieren mir entgegen kam und mir eines offerierte, es war ein Radler, garantiert für Sylvia und nicht für mich. Nichts für ungut Sylvia, es hat mir auch gut geschmeckt.

Dann der letzte Lauf des Tages, wir wieder rechts, viel Wind und dann beim Start schlief der Wind rechts ein, als wir endlich über die Linie kamen, waren die ersten schon 500 m weg. Da nur eine Runde gesegelt wurde, konnten wir uns nicht nach vorne kämpfen. Für den Samstag kann ich nur feststellen; STARTEN war nicht mein DING.

Nach dem Anlegen in der Box, Segel verstaucht, kam der erste moselregattatypisch Teil, Schmalz Brote mit Kölsch und endlich kam der angekündigte Regen. Petrus hatte mit uns DYAS Seglern ein Einsehen und hielt sich nicht an die Vorhersage.
Dann das gemeinsame Abendessen, Schweinshaxe, Knödel und Sauerkraut (es ist Oktober), danach Käseplatte und Dessertbüffet. Für die Tänzer wurde das Parkettsegeln gestartet. Ein gelungener Abend im rammelvollen Clubhaus.

Sonntag

Ablegen und Zusammenstellen der Schleppzüge. Wir konnten dies alles in Ruhe ab 10:30 machen, da wir ja die geforderten 3 Läufe für die Ranglistenwertung der DYAS Klasse IM SACK hatten.

Im herbstlichen Sonnenschein fuhr der gesamte Konvoi, also alle Segel- und Motorboote zur Insel Ziehfurt bei Winningen, nach einer Stunde im Schlepp erreichten wir die Marina, um dann wie seit Jahren üblich Federweisen und Zwiebel/Fleischkuchen zu genießen. Dazu wurde uns von einem Shanty-Chor eingeheizt.

Dann die besondere Steuermannsbesprechung mit unserem Wettfahrtleiter ZWO Paul Wolber unterstützt von Wettfahrtleiter EINS (DYAS Rangliste). Es wird der Kängeruhstart erklärt und alle außer den DYAS Segler bekommen eine Startzeit genannt, die Langsamen ganz früh, die Schnellen ganz spät.

Die DYAS Klasse startet um 14:00. Die Optimisten fast ein Stunde vorher (ob das OK ist?)

Der Wind hatte kaum Lust uns zu unterstützen, er sollte aus Süd kommen, aber er kam meistens aus Nord oder waren es durch die vielen Berge abgelenkte, verwirrte Winddreher; naja wir DYAS 1465 "Chrismichdoch" mit Marcus Schlegel an der Vorschot waren nach dem flauen Start so auf Position 6-8 und kämpften oder trieben (Strom um 3km) uns bis unterhalb von Winningen auf Platz drei der DYAS vor. Dyas 1402 (Charly und Sylvia Schröder) und 346 (Jens Leicher mit Sylvia) waren noch vor uns und andere Boote wurden langsam überholt wie z.B. die QUADRO mit vier Senioren an Bord. Ab Lay waren die ersten Segelboote in einem Kilometer Abstand zuerkennen. In der Layerkurve, der Albtraum jedes Moselseglers; blieb wie erwartet der Wind weg. Nun heißt es außen schneller treiben oder innen etwas Wind früher bekommen. Wir wählten die mittlere bis Innenseite des Moselbogens und hatten danach uns an die Führenden, eine HD20, einen Conger vom PSVK, einen 420er sowie den mehrmaligen Gewinner des Blauen Bandes Peter Kassens auf einer O-Jolle heran gesegelt. Jetzt ein gerades Stück Mosel, ein Kilometer lang, nun kann der Wind von wo er herkommen sollte und wir konnten endlich den Spinnaker ziehen und alle Konkurrenten überholen. Bei der Eisenbahnbrücke in Güls entschieden wir uns den Steuerbordbogen zu nehmen, da ein Frachtschiff von Oberstrom sich natürlich für die mittlere der drei Durchfahrtsbögen entschied. Jens Leicher wurde dies erst spät gewahrt und musste sich, ohne Probleme mit Paddeln Richtung linken Moselufer aus der Schifffahrtsrinne bewegen.

Wir fuhren nach der Brückendurchfahrt auf die linke Moselseite dem Außenbogen, bekamen etwas Wind, wechselten in der Mitte der Kurve auf die rechte Seite und distanzierten uns von den Verfolgern und kamen beim YCRM als erste an.

Kranten sofort und halfen den andern Booten beim Auskranen, den jetzt fing der Nieselregen an. Wir wurden als Gewinner beglückwünscht und gab Zwiebelkuchen und Kölsch. Jetzt wurde uns erst gewahr, die Optis waren schoooon lange da. Macht nichts, wir hatten diese DYAS Wertung für uns entschieden.

Ein lange Siegerehrung der DYAS Klasse und des Blauen Bandes im wieder rammelvollen Clubhaus bescherte uns den Gesamtzweiten nach Jens Leicher und seiner Frau Sylvia. Dritter wurde Michael Luy mit Jacqueline Calvet punktgleich vor Charly Schröder und seiner Frau Sylvia vom Laacher See.

Im strömenden Regen wurden die Flaggen am Flaggenmast niedergeholt und die Saison im YCRM beendet.

Es war eine spannende und nervenaufreibende Regatta und ich danke dem YCRM und seinen Helfern für diese gelungene Veranstaltung.

Ergebnisse der Rheinland - Pfalz - Meisterschaft 2012
Dyas – Klasse:
1. Platz Norbert Schmidt, Yacht-Club Rhein-Mosel
Jannik Monreal, Yacht-Club Rhein-Mosel
2. Platz Jens Leicher, Yacht-Club Rhein-Mosel
Sylvia Leicher, Yacht-Club Rhein-Mosel
3. Platz Michael Luy, Yacht-Club Rhein-Mosel
Peter Schaffenranek, Yacht-Club Rhein-Mosel
Jacqueline Calvet, Yacht-Club Rhein-Mosel

Rolf Weber
DYAS 1465 „Crismichdoch"
Koblenz 22.10.2012